Mit gigantischen Investitionen in die Infrastruktur an Land, im Meer und in der Luft wird Messenien zu einem neuen Hotspot Griechenlands für Tourismus und Immobilienwirtschaft
In den griechischen Medien jagt eine Topmeldung die nächste: Die Bauarbeiten für die Westküsten-Autobahn Patras-Olympia schreiten auf Hochtouren voran, zugleich hat weiter im Süden der Ausbau der Verkehrsachse Kalamata-Pylos-Methoni begonnen. Hier, in Messenien, bewegt sich etwas auch zu Wasser und in der Luft: Der Flughafen Kalamata wird privatisiert und soll in den nächsten Jahren deutlich ausgebaut werden. Und die Marina von Pylos profitiert künftig von einer Partnerschaft mit Investoren, die den Yachthafen zu einem zentralen Knotenpunkt der griechischen Küstenwirtschaft entwickeln werden.
Insgesamt fließen in die diversen Infrastrukturprojekte auf dem Peloponnes in den nächsten Jahren viele hunderte Millionen, sie alle haben ein gemeinsames Ziel: Mit dem Ausbau der Infrastruktur entstehen neue Arbeitsplätze und die Region wird für Einheimische wie Touristen attraktiver, weil etwa Transportwege und Anreise kürzer werden. Insbesondere zielen die Investitionen auf Verbesserungen der touristischen Infrastruktur: Es entstehen zusätzliche Kapazitäten für An- und Abreise sowie Unterkünfte, die Tourismussaison soll 10 Monate von Februar bis November dauern und es sollen mehr zahlungskräftige Urlauber und Immobilien-Interessenten angezogen werden.
Messenien steht im Rampenlicht
„Die Gunst der Stunde, auf dem Peloponnes und in Messenien ein Haus zu erwerben, war nie attraktiver“, sagt Thomas Ertl, Inhaber von Greco Properties. „Die umfangreichen Investitionen in Hotels, Straßen und Häfen werten unsere Region deutlich auf und werden sich entsprechend auf die Immobilienpreise auswirken.“ Da die meisten der Projekte derzeit am Anfang stehen, sei jetzt eine gute Gelegenheit, um sich nach einem Eigenheim in Messenien umzusehen.
Dreh- und Angelpunkt der wachsenden Investitionstätigkeit ist die Unternehmensgruppe TEMES der griechischen Reederfamilie Konstantakopoulos. Sie betreibt seit 2010 die Golf- und Wellness-Resorts der „Costa Navarino“ an der Westküste Messeniens und hat bereits über 1,25 Milliarden Euro in das Projekt investiert. Heute beherbergt „Costa Navarino“ vier Luxushotels, drei Golfplätze sowie zahlreiche Privat- und Mietimmobilien und trägt elf Prozent zum Bruttoinlandsprodukts Messeniens bei. Weitere Neubauten wie das „Navarino Blue“ sind in Planung, andere Ausbauten wie Luxusimmobilien innerhalb der Resorts laufen bereits, aus den aktuell 2500 direkten Arbeitsplätzen sollen am Ende über 6600 direkte und insgesamt 11.000 Arbeitsplätze werden.
Kleiner Flughafen mit großem Potenzial
Zudem engagiert sich die Reederfamilie beim Ausbau von Flughafen und Marina: So ist TEMES Teil eines öffentlich-privaten Konsortiums, das der Marina von Pylos zu neuem Leben verhelfen und den Tourismus stärken soll. Die Familien-Holding Pileas ist an dem Joint-Venture mit der deutschen Fraport beteiligt, die kürzlich das einzige Angebot für die Konzession des Flughafens Kalamata abgegeben hat.
Das Interesse der Navarino-Betreiber an einem florierenden Flughafenbetrieb liegt auf der Hand: Während das Resort von Jahr zu Jahr größer und luxuriöser wird, werden dringende Investitionen für den bisher staatlichen Flughafen seit langem aufgeschoben. Mit gerade mal rund 150.000 in- und ausländischen Gästen in diesem Jahr gehört Kalamata zu den kleineren griechischen Airports, auch wenn die Passagierzahlen seit 2010 deutlich gestiegen sind. Mit nur zwei Flugsteigen stößt der Airport bereits jetzt ab dem dritten Flugzeug an seine Grenzen. Eine Steigerung der Passagierzahlen bis 2030 auf 500.000 hat Fraport bereits beziffert.
Neue Schnellstraße für den Süden, neue Autobahn im Nordwesten
Vom Flughafen Kalamata fährt man aktuell in einer knappen Stunde bis zur „Costa Navarino“, die kurvenreiche Straßenführung stammt noch aus der Zeit der Junta-Regierung. Mit dem Ausbau der Straßenachse Kalamata-Pylos-Methoni wird sich die Fahrzeit nahezu halbieren. Die ersten Arbeiten in Flughafennähe sowie gewaltige Erdbewegungen für den Brückenbau über die Xeriás-Schlucht bei Pylos haben bereits begonnen, insgesamt stehen für den Neu- und Ausbau von fast 50 Kilometern Schnellstraße über 300 Millionen Euro zur Verfügung. Gleichzeitig wird es für den aufstrebenden Urlauberort Gialova bei Pylos mit seinen erstklassigen Restaurants an der schmucken Uferpromende eine Umgehungsstraße geben. Hoteliers und Gastronomen erwarten dadurch weiteren Auftrieb.
Voraussichtlich 2028 soll dieses aktuell drittgrößte Straßenbauprojekt Griechenlands beendet sein, die 75 neuen Autobahnkilometer von Patras nach Olympia im Nordwesten des Peloponnes lassen den internationalen Fährhafen Patras näher an Messenien rücken und werden bereits in einem Jahr, Ende 2025, in Betrieb gehen. Es werden bereits Forderungen nach einem weiteren Ausbau laut: regionale Interessensgruppen pochen darauf, dass die Autobahn ab Pyrgos/Olympia weiter in den Süden bis Kyparissia gezogen und dort an das existierende Autobahnnetz angeschlossen wird. Mit Kosten von rund 700 Millionen Euro gilt das Projekt als vergleichsweise teuer, die notwendigen Umweltstudien fehlen noch. Passend zur Erneuerung dieser Verkehrsachse werden ab 2027 zwei ultramoderne und umweltfreundliche Fährschiffe der Superfast Ferries Patras mit dem italienischen Ancona verbinden und damit die Anreise mit dem eigenen PKW in den Süden Griechenlands neu definieren.
Staudamm und Yachthafen stärken lokale Wirtschaft
Staudammprojekte sollen die Wasserversorgung der nächsten Jahrzehnte sicherstellen. Der Staudamm bei Filiatrá wurde bereits 2019 fertiggestellt, in den kommenden Jahren wird das Bewässerungsnetz für eine Fläche von 3.400 Hektar des Landkreises Trifylia in Betrieb gehen. Der Minagiotiko-Stausee unweit Finikounda soll eine ebenso große Fläche der südlichen Halbinsel Pylia bewässern sowie die Wasserversorgung der Region auch zukünftig garantieren. Die Planungen für die 50m hohe Staumauer sind abgeschlossen, zwei Angebote wurden im September 2024 in öffentlicher Ausschreibung abgegeben, ein Budget von 30 Mio Euro wurde bereitgestellt.
Diese Projekte stärken die Wirtschaft im Inland, der Ausbau des Yachthafens von Pylos kurbelt den Tourismus an der Küste an. In Zukunft sollen dort deutlich mehr als die aktuell 130 Touristenboote anlegen, die neue Marina soll Maßstäbe in Sachen Effizienz und Umweltschutz setzen und mit maritimen Hotspots in Italien, Spanien und Kroatien konkurrieren können.
Symbolträchtig bringt die Investorfirma TEMES Messenien zum Leuchten: das Kulturministerium und die Stadt Pylos haben die Genehmigung für 350 solarbetriebene Spots zur Beleuchtung der Felswände der Insel Sphakteria erteilt.
Greco-Properties-Inhaber Ertl freut sich auf die neuen Zeiten in Messenien: „Hier bewegt sich richtig was, die gigantischen Investitionen werten unsere Region deutlich auf. Endlich bekommt Messenien die Aufmerksamkeit, die es verdient und die Infrastruktur, die es benötigt, um dem steigenden Interesse von Urlaubern gerecht zu werden, damit sie unsere einzigartigen Kulturstätten, Strände, Naturparadiese und die griechische Gastfreundschaft entspannt erleben können. Am besten natürlich im eigenen Ferienhaus im Olivenhain und mit Blick aufs Meer!“